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Eine Villa für Konzerte, Hochzeiten oder Urlaub
Villa Matter in Kötitz
Eugen d´Albert verkaufte durch seine zerrüttete Ehe 1896 die Villa an den jungen wohlhabenden Schweizer Paul Julius Matter. Paul Matter (1870-1947) war ein moderner, weit gereister Ehemann, der sich in die Kötitzer Villa mit seiner jungen Frau Elisabeth (1871-1961) verliebt hatte. Die neuen Eigentümer waren Schweizer, vermögend und knapp 30 Jahre alt. Die neuen Besitzer gestalteten die trostlose Gartenanlage nach ihrem Geschmack und ihren Erfordernissen in ein kleines Paradies um. So verschönerten sie den Garten in eine Parkanlage und legten einen Teich mit 200 m² an, über den eine Holzbogenbrücke führte.
Sogar an einen kleinen Minihafen (Bootsanleger mit sogenannter Liebesinsel) dachte das junge Ehepaar. Diese ganze Parkanlage zierte ein Japanischen Teehaus (1905) das sich in das Landschaftskonzept harmonisch einfügte.
Mehrere aufgestellte Volieren mit exotischen Vögeln gaben dem Areal sein Gepräge. Das Gesamtkonzept dieser Anlage, dass dem vermögenden Ehepaar Zerstreuung und Abwechslung bieten sollte, erinnert in Kötitz an eine Miniaturnachbildung des Moritzburger Fasanengartens. Aus der Villa von Eugen d’Albert mit seinem Gelände schufen die Eheleute Matter eine Prachtanlage. An die Villa schloss sich der Neubau einer großen Terrasse an, von der aus eine bogenförmige Holzgalerie in den Park führte.
Auch das Treppenhaus bekam eine neue Gestaltung mit Wintergarten. Auch an die Stromversorgung dachte zu jener Zeit Herr Matter, in dem er eine Windmaschine aufstellen ließ (1910 gab es elektrisches Licht). Das Haus bekam einen Wasserturm mit einer Aussicht in 20 Meter Höhe. Schon von weiten konnte man den Turm sehen und viele Gäste der Gemeinde Kötitz hielten diesen Turm für eine Kirche, da der Ort keinen Kirchenbau hat. Dieser Turm war bald das Wahrzeichen des Ortes. Einige sprachen, wenn sie die Villa Matter meinten, vom Schloss Kötitz. Neben der Villa ließ Herr Matter ein Wohngebäude für Dienstboten errichten. Hier fanden auch die Pferde und Kutsche ihren Unterstellmöglichkeiten. Später wurde auch das Automobil der Matters hier abgestellt. 1961 verstirbt Elisabeth Matter und hinterließ ein Testament. Sie verfügte, das die Stadt Coswig das Grundstück zu 2 Dritteln erhält. Nach einigem Hin und Her sowie einem sehr mysteriösen Verwaltungsverfahren bekam die Stadt das Areal als Volkseigentum zugewiesen. Aus der einst Schmuckvilla entstand 1968 ein Sechsfamilienhaus.
Nun verwilderte der Park immer mehr, Parkplastiken fielen Randalieren zum Opfer. In den siebziger Jahren kam Randalierern auch das Teehaus in die Quere. Dieses konnte durch den Einsatz von Kötitzer Bürgern gerettet werden.
Mit der Gründung des Fördervereins Villa Teresa e.V. und des Nutzungskonzeptes für die Gedenkstätte und des Kammermusikzentrums in Kötitz begann mit dem Umbau des Gebäudes im Jahr 2000, die Wiederbelebung des Hauses.