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Eine Villa für Konzerte, Hochzeiten oder Urlaub

Chronologie zur Villa Teresa

 

1873

 

Der Torgauer Gustav Theodor Kessler ließ 1873 in Coswig auf dem Gelände des Heubusches eine Villa an der Kötitzer Straße errichten. Dieses Areal war früher ein Weinberg. Der preußische General Herwarth von Bitterfeld, der im preußisch-dänischen Krieg 1864 unter General Wrangel Meriten diente, übernimmt die Villa. Vielen Kötitzern ist er auch aus der Legende bekannt als „Der Reiter Ohne Kopf".

 

1891

 

lebte der Komponist Eugen d'Albert mit seiner Frau, der Pianistin Teresa Corenno in Coswig, im Haus"Villa Teresa". Im Jahre 1892 heiratete Eugen seine 11 Jahre ältere, aus Venezuela stammende Frau. Eugen d 'Albert steht zum zweiten mal vor dem Traualtar,seine Frau bringt zwei Kinder aus zwei früheren Ehen, den Giovanni und die Teresita. Gemeinsam mit d’Alberts Sohn Wolfgang und die 1994 in Coswig geborene Tochter Eugenia toben bald fünf Kinder im Grundstück herum. Da es dem Künstler im Haus bald zu laut wurde, errichtete er im Park einen Pavillon, um in Ruhe zu arbeiten.

 

1895

 

ist das Eheglück vorbei, die Ehe wurde geschieden. Eugen d' Albert nimmt eine Position als Hofkapellmeister in Weimar an. Carreno zieht mit ihren Kindern nach Berlin, wo sie ihre Pianistenkarriere fortsetzt. 1892 heiratet Teresa erneut und am 13.06.1917 verstirbt sie in New York.

 

1896

 

Eugen d'Albert verkaufte 1896 die Villa an den Schweizer Paul Matter. Matter baute die Villa um. Es entstanden ein 20m hoher Wasser-und Aussichtsturm, ein neues, repräsentatives Treppenhaus mit Wintergarten, eine geräumige Parkterrasse sowie eine Windmaschine zur Erzeugung von Strom. Mitten in der Parkanlage entsteht ein 300 qm großer Teich.

 

1903

 

Eugen d' Albert erlebte den Welterfolg mit seiner Oper Tiefland, die zu den meist gespielten Opern des 20.Jahrhunderts zählt.

 

1961

Elisabeth Mattern wohnte bis zu ihrem Tode 1961 in der Villa Teresa und lebte vom Verkauf ihres Hausrates und den Blumen ihres Grundstückes, die sie den Gärtnereien anbot. Das Haus geht in das Eigentum der Stadt Coswig über.

 

1968

 

Die Stadt Coswig baut die Villa zu einem Sechsfamilienhaus um.

 

 

 

1987

 

Zum 70.Todestages von Teresa Carreras lässt der Botschafter von Venezuela an der Villa eine Gedenktafel zur Erinnerung an die Künstlerin anbringen

 

1995

 

Der Förderverein Villa Teresa gründet sich. Schirmherr ist Prof. Peter Rösel. Der Verein hat Mitglieder aus Deutschland, Venezuela und den USA. Ziel des Vereins ist die Erforschung und Pflege des Lebens und Wirkens des Künstlerehepaares Teresa Carreno und Eugen d' Albert und ihres Freundeskreises.

 

1999 - 2002

 

In der Villa Teresa beginnen Sanierungsarbeiten, die bis zum Jahre 2002 andauern.

 

Mai 2006

 

Im Park der Villa Teresa wird der Teich wieder neu angelegt. Er besitzt eine Fläche von 400 m² und eine Tiefe von 2m und wird im September fertiggestellt.

 

 

 

Villa Matter in Kötitz

Eugen d´Albert verkaufte durch seine zerrüttete Ehe 1896 die Villa an den jungen wohlhabenden Schweizer Paul Julius Matter. Paul Matter (1870-1947)  war ein  moderner, weit gereister Ehemann, der sich in die Kötitzer Villa mit seiner jungen Frau Elisabeth (1871-1961) verliebt hatte. Die neuen Eigentümer waren Schweizer, vermögend  und knapp 30 Jahre alt. Die neuen Besitzer gestalteten die trostlose Gartenanlage nach ihrem Geschmack und ihren Erfordernissen in ein kleines Paradies um. So verschönerten sie den Garten in eine Parkanlage und legten einen Teich mit 200 m² an, über den  eine Holzbogenbrücke führte.

Sogar an einen kleinen Minihafen (Bootsanleger mit sogenannter Liebesinsel) dachte das junge Ehepaar. Diese ganze Parkanlage zierte ein Japanischen Teehaus (1905) das sich in das Landschaftskonzept harmonisch einfügte.

Mehrere aufgestellte Volieren mit exotischen Vögeln gaben dem Areal sein Gepräge. Das Gesamtkonzept dieser Anlage, dass dem vermögenden Ehepaar Zerstreuung und Abwechslung bieten sollte, erinnert in Kötitz an eine Miniaturnachbildung des Moritzburger Fasanengartens. Aus der Villa von Eugen d’Albert mit seinem Gelände schufen die Eheleute Matter eine Prachtanlage. An die Villa schloss sich der Neubau einer großen Terrasse an, von der aus eine bogenförmige Holzgalerie in den Park führte.

Auch das Treppenhaus bekam eine neue Gestaltung mit Wintergarten. Auch an die Stromversorgung dachte zu jener Zeit Herr Matter, in dem er eine Windmaschine aufstellen ließ (1910 gab es elektrisches Licht). Das Haus bekam einen Wasserturm mit einer Aussicht in 20 Meter Höhe. Schon von weiten konnte man den Turm sehen und viele Gäste der Gemeinde Kötitz hielten diesen Turm für eine Kirche, da der Ort keinen Kirchenbau hat. Dieser Turm war bald das Wahrzeichen des Ortes. Einige sprachen, wenn sie die Villa Matter meinten, vom Schloss Kötitz. Neben der Villa ließ Herr Matter ein Wohngebäude für Dienstboten errichten. Hier fanden auch die Pferde  und Kutsche ihren Unterstellmöglichkeiten. Später wurde auch das Automobil der Matters hier abgestellt. 1961 verstirbt Elisabeth Matter und hinterließ ein Testament. Sie verfügte, das die Stadt Coswig das Grundstück zu 2 Dritteln erhält. Nach einigem Hin und Her sowie einem sehr mysteriösen Verwaltungsverfahren bekam die Stadt das Areal als Volkseigentum zugewiesen. Aus der einst Schmuckvilla entstand 1968 ein Sechsfamilienhaus.

Nun verwilderte der Park immer mehr, Parkplastiken fielen Randalieren zum Opfer. In den siebziger Jahren kam Randalierern auch das Teehaus in die Quere. Dieses konnte durch den Einsatz von Kötitzer Bürgern gerettet werden.

Mit der Gründung des Fördervereins Villa Teresa e.V. und des Nutzungskonzeptes für die Gedenkstätte und des Kammermusikzentrums in Kötitz begann mit dem Umbau des Gebäudes im Jahr 2000, die Wiederbelebung des Hauses.

 

 

 

Bilder aus der Villa Teresa

Winterlandschaft Villa Teresa 2010